1926
3. Mai – eine neue Schule
Die Schule auf dem Zugerberg wurde von Dr. Max Husmann gegründet, einem Absolventen der ETH, talentierten Lehrer und leidenschaftlichen Verfechter des Weltfriedens. Husmann war der Überzeugung, dass junge Menschen vieler Nationalitäten, die gemeinsam zur Schule gehen und lernen, unterschiedliche kulturelle Hintergründe zu respektieren, zu toleranten und fairen Menschen heranwachsen würden, wenn man ihnen klares Denken beibrächte. Kriege würden der Vergangenheit angehören. Er fand den idealen Ort, als ein altes Hotel auf dem Zugerberg zum Verkauf stand. Er verwandelte es in eine Schule.
Innovative Ausbildung
In den 1920er- und 1930er-Jahren wuchs die Schule rasch und bot ein breitgefächertes Programm an. Die Schule war wegweisend: Die Zufriedenheit der Schüler galt als Grundlage für erfolgreiches Lernen, und die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern war geprägt von Freundschaft. Im Sommer wurden die Unterrichtsstunden in die Natur verlegt, wodurch das Lernen unter freiem Himmel zu einem festen Bestandteil des Schulalltags wurde.
1939 – 1945
Während des Zweiten Weltkriegs
Trotz der massiven Herausforderungen während des Zweiten Weltkriegs blieb die Schule auf dem Zugerberg stets geöffnet, auch wenn die Schülerzahlen stark sanken und viele Gebäude für militärische Zwecke beschlagnahmt wurden. Max Husmann spielte in dieser Zeit eine bedeutende Rolle weit über die Bildung hinaus. Er war massgeblich an der «Operation Sunrise» beteiligt – den geheimen Verhandlungen, die in der Schweiz stattfanden und zur Kapitulation der deutschen Truppen in Norditalien führten.
1946
Max Husmann Stiftung
Nach dem Krieg gründete Husmann die Stiftung Max Husmann Montana Zugerberg. Ihre Statuten verpflichten sie, die Werte zu wahren, auf denen die Schule gegründet wurde. So wurden Internationalität, die Förderung des einzelnen Schülers und die Integration in die Gemeinschaft als bleibende Aufgabe der Schule festgelegt. Er übertrug das Eigentum an der gesamten Schule auf die Stiftung und ernannte Dr. Josef Ostermayer zum Direktor. Die Schule beseitigte rasch die Kriegsschäden und wuchs weiter. Dr. Ostermayer und seine Frau Elisabeth lebten mit ihrer Familie auf dem Schulgelände und waren bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1980 das Herz und die Seele der Schule.
1980
Die Welt verändert sich
Nach der Pensionierung von Dr. Ostermayer wechselte die Leitung der Schule mehrmals. Eine engagierte Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern prägte diese Zeit und setzte wichtige Entwicklungen in Gang. Eine davon war die Koedukation.
Ostermayers Tochter Verena war 1948 – 1959 Schülerin (sehr ungewöhnlich für eine Jungenschule). Ihr folgten weitere Töchter von Lehrern, wie Miriam Rosset, deren Vater 35 Jahre lang Französisch an der Montana unterrichtete. Zu Beginn der 1980er-Jahre gab es eine kleine Gruppe – 11 im Jahr 1984. Das alles entwickelte sich rasch, und das Institut Montana ist seit vielen Jahren eine voll integrierte Gemeinschaft.
1987
Internationales Baccalaureat
Eine weitere Veränderung war der Lehrplan. Als die Schule gegründet wurde, gab es noch keinen internationalen Lehrplan, und die Schüler lernten für die Abschlüsse aus verschiedenen Ländern. 1987 trat das Institut Montana der International Baccalaurate Organisation bei. So entstand das bis heute gültige System, das den Schülerinnen und Schülern die Wahl zwischen schweizerischen und internationalen Studiengängen ermöglicht.
1990er-Jahre
«The Spirit of Montana»
Mitte der 1990er-Jahre geriet die Schule in eine finanzielle Krise. Es folgte eine Zeit, in der die Schülerzahlen zurückgingen und die internen Spannungen zunahmen. Die Finanzen wurden kritisch und die Schliessung drohte. Doch der sogenannte «Spirit of Montana» setzte sich durch. Die Schule schafft starke Bindungen, und eine konzertierte Aktion von treuen Familienangehörigen und Freunden der Schule, einschliesslich bedeutender ehemaliger Schülerinnen und Schüler, löste die Krise. Die finanzielle Stabilität wurde wieder hergestellt und durch Änderungen in der Eigentümerstruktur mit der Stiftung Max Husmann Montana Zugerberg als grösstem Anteilseigner aufrechterhalten. Sie existiert ausschliesslich zum Wohl der Schule und ihrer Zukunft.
2011
Neuer Vorsitzender
Nach der Krise war die Schule in einer guten Position, um weiterzumachen. Allerdings war der weitere Weg nicht klar. Obwohl die schweizerische und die internationale Abteilung jeweils erfolgreich waren, arbeiteten sie fast wie getrennte Schulen. Dies änderte sich 2011, als der ehemalige Schüler Alexander Biner den Vorsitz des Verwaltungsrats des Instituts Montana übernahm. Er leitete eine Reihe von Initiativen zur Wiedervereinigung ein, die sich nach seiner Ernennung zum Direktor im Jahr 2018 weiterentwickelten. Die ursprünglichen Werte, auf denen Max Husmann die Schule gegründet hatte, boten einen klaren Weg für die Zukunft. Die Schülerzahlen stiegen und ein Programm mit spannenden pädagogischen Entwicklungen etablierte Montana wieder als herausragende internationale Schule.
2020
COVID-19-Pandemie
Das Institut Montana blieb während der Pandemie stets geöffnet und stellte sich für Internatsschülerinnen und -schüler, die nicht nach Hause reisen konnten, als sicherer Hafen dar. Die Schule gewährleistete die Kontinuität des Lernens durch die rasche und wirksame Einführung des virtuellen Unterrichts, mit dem die folgenden Wellen von Einschränkungen durch hybrides Lernen gemeistert werden konnten. Mit einer konzertierten Anstrengung der gesamten Gemeinschaft und der sorgfältigen Einhaltung aller Sicherheitsprotokolle setzte die Schule das Lernen fort.
2024
Die Gegenwart
Die Schule hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und setzt auf Innovation. Durch bedeutende Investitionen wurde ein traditionelles «Chalet Suisse» in ein modernes Zentrum für das Lernen des 21. Jahrhunderts umgestaltet. Weitere Verbesserungen auf dem Campus sind in Planung, nachdem sich durch die jüngste Umzonung des Zugerbergs neue Möglichkeiten ergeben haben.
Auf dem Weg ins Jahr 2026
Wir blicken mit Freude auf den 100. Geburtstag der Schule und darauf, uns als herausragende internationale Bildungseinrichtung weiterzuentwickeln – auf dem Berg, der seit 1926 unser Zuhause ist.