Ich war Internatsschüler und damals war niemand gerne im Internat, was jedoch ganz normal ist. Wenn ich mich aber an diese Zeit zurückerinnere, war es tatsächlich eine wunderbare Erfahrung. Die Freunde, die ich während meiner Internatszeit gewonnen habe, treffe ich heute noch regelmässig und dazu gehören auch meine jetzigen besten Freunde. Es ist nämlich so, dass im Vergleich zu den üblichen Bekanntschaften im Leben, im Internat eine tiefere Verbundenheit zwischen den Menschen entsteht. Wenn du 12 oder 13 Jahre alt bist und während fünf oder sechs Jahren mit anderen zusammenlebst, entsteht eine enge Verbindung, da man ähnliches erlebt. Man wird gemeinsam bestraft, isst die gleichen Speisen, usw. Ich finde, es ist fast wie weitere Brüder zu haben und das ist ein wunderbares Gefühl. Die Verbundenheit, die während der Zeit an der Schule entsteht, ist so stark, dass es nichts ausmacht, wenn man sich fünf oder zehn Jahre lang nicht sieht. Man versteht sich immer noch und es ist bei jedem Wiedersehen, als ob keine Zeit dazwischen verstrichen wäre.
Ich spielte Basketball während meiner ganzen Zeit am Institut Montana Zugerberg, Sport war wohl allgemein mein Lieblingsfach. Wir hatten damals auch eine Jazz Bar, die ich führte, sowie eine Disco jeden zweiten Freitag und ein Kino. Es war wirklich cool, denn ich konnte diese Anlässe organisieren, was mir ein gewisses Machtgefühl gab.
Man knüpft Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt und ich pflege viele dieser Kontakte weiterhin. Das ist wirklich grossartig, denn wohin ich auch fliege, es gibt überall einen Montana Schüler, der mich willkommen heisst. Wie ich bereits erwähnt habe, es macht keinen Unterschied, ob man die Person 10 Jahre lang nicht gesehen hat, man kann einfach anrufen und sich zum Beispiel folgendermassen anmelden, „Hey! Ich bin dann in deiner Umgebung.” Die Person wird sich freuen und von der Abholung bis zum Reiseprogramm fast alles für dich organisieren, so dass du einfach eine tolle Reise erleben kannst, während ihr eure Freundschaft erneut aufleben lässt.
Geh unbedingt dahin! Vielleicht wirst du einige Dinge zuhause verpassen, aber als Schüler am Institut Montana wirst du dafür einzigartige Erfahrungen sammeln. Durch den ganzen Prozess des gemeinsamen Lernens und des Zusammenlebens entsteht etwas Grossartiges, etwas dass man nicht missen möchte.
Die ersten zwei Jahre besuchte ich die medizinische Fakultät und das war ziemlich hart. Ich wusste im Voraus, dass man während des Medizinstudiums viel Lernen muss, jedoch ging dies so weit, dass ich für ein oder zwei Monate frühmorgens in die Bibliothek ging, dort bis 10 oder 11 Uhr abends lernte und danach direkt wieder nach Hause ging um zu schlafen. Am Institut Montana fand ich neben dem Lernen auch Zeit für verschiedene Aktivitäten, das Medizinstudium war dagegen schon ein anderes Niveau.
Was mir sehr gefällt am Institut Montana Zugerberg, ist dass es inmitten schöner Natur liegt und man in dieser Umgebung viel entdecken und unternehmen kann. Heutzutage sehe ich so viele Menschen an ihren Computern und Handys, wir verbringen alle immer mehr Zeit vor verschiedenen Bildschirmen. Das Schöne an dieser Schule ist, dass man vor der Haustür die Natur beim Schlitteln, Laufen, Wandern, Biken und vielen weiteren Aktivitäten hautnah erleben kann. Man macht einfach mal eine Bildschirmpause und geht draussen auf Entdeckungsreise. Während meiner Schulzeit hatten wir noch keine Handys und mir fällt auf, dass wir nicht einmal mehr aus dem Fenster schauen. Wenn man zum Beispiel im Bus sitzt und aus dem Fenster schaut, hat man Zeit zum Träumen, Verarbeiten und Nachdenken, da es keine Ablenkung gibt. Ich stelle auch bei mir selber fest, dass ich ständig mit meinem Handy beschäftigt bin und dabei aufhöre zu träumen und nachzudenken, sondern nur Informationen ablese. Das hält mich davon ab, über das Leben, Projekte und Ideen nachzudenken, weil ich mich zu sehr aufs Handy fokussiere. Vielleicht ist mittlerweile kurz vor dem Einschlafen die einzige Zeit, wo wir unseren Gedanken nachhängen, anstatt den konstanten Informationsfluss zu verarbeiten.
Nimm dir also unbedingt Zeit für Bildschirmpausen und entdecke deine Umgebung, vor allem in der Natur. Erkläre das Träumen und das Entdecken zu deinen obersten Prioritäten.