Mansour Al Zamil: Eines der Wolkenkinder
Mansour Saleh Al Zamil, ein Alumnus des Institut Montana Zugerberg, teilt seine Eindrücke und Erfahrungen, die er während der Zeit auf dem Zugerberg gesammelt hat. Sie finden ihn in Saudi-Arabien, wo er die «AL AQTAB Group» und die Al Zamil Heavy Industries Ltd. leitet und gerade sein Buch "Children of the Clouds" beendet.
Weshalb traten Sie ans Institut Montana Zugerberg ein?
Mein Vater gründete Mitte der 70er Jahre ein Unternehmen im nahe gelegenen Vaduz, Liechtenstein. Zu dieser Zeit lebten wir in Rorschach (Kanton St. Gallen). Zuerst besuchte ich eine lokale Privatschule, aber mein Vater wollte mir eine andere Erfahrung ermöglichen und so landete ich schliesslich am Institut Montana Zugerberg.
Weshalb wählten Sie dieses Ausbildungsprogramm?
Da ich über gute Englischkenntnisse verfügte, war die American Section die naheliegende WahI, jedoch besuchte ich zusätzlich auch Deutschlektionen.
Was war Ihr Lieblingsfach und warum?
Meine Lieblingsfächer waren Biologie und Geschichte. Die Lehrer, welche diese Fächer unterrichteten, waren der Grund dafür. Heute besitze ich ein Unternehmen in Jeddah, Saudi Arabien, welches sich mit dem historischen Erhalt der Altstadt befasst. Ich glaube, dass meine frühe Liebe zur Geschichte viel damit zu tun hat.
Wer war Ihr Lieblingslehrer und warum?
Ich hatte zwei Lieblingslehrer, Herr John Mather & Herr Kevin O’Brien. Wenig überraschend, unterrichteten sie Biologie und Geschichte, meine zwei Lieblingsfächer. Beide waren herzlich und besonnen. Sie waren stets darum bemüht, dass die Schüler den Stoff verstanden. Ausserdem spielten sie eine prägende Rolle in unserer Erziehung im Internat. Sie waren sozusagen unsere Mentoren. Ich verdanke ihnen viel.
Waren Sie ein Tages- oder Internatsschüler?
Ich war Internatsschüler. Zwei Jahre lang lebte ich im Haus Felsenegg und ein Jahr im Grossen Haus. Das Leben auf dem Schulberg war einzigartig. Wir mussten uns an viele Regeln halten. Zunächst bereiteten mir die vielen Regeln Mühe, jedoch gewöhnte ich mich mit der Zeit an diese. Wir waren dauernd in ausserschulische Aktivitäten eingebunden, welche unsere Freizeit fast gänzlich ausfüllten. Dies förderte die gemeinschaftliche Beziehung unter uns Schülern sowie zwischen Schülern und Lehrer. Die Lage des Campus war einzigartig und trug massgeblich zur Verbundenheit zwischen Schülern und Mitarbeitern bei. Ich selber konnte lebenslange Freundschaften mit Mitschülern und Lehrer schliessen. Dies wäre ohne die grosse Zuwendung und Fürsorge der Lehrpersonen nicht möglich gewesen.
Welches ist Ihre liebste Erinnerung?
Ich habe so viele Erinnerungen. Ich habe ein Buch über meine drei Jahre an der Schule geschrieben “Children of the Clouds,” dessen Seiten mit Erinnerungen und Ereignissen gefüllt sind, welche mich zum Menschen machten, den ich heute bin. Ich erinnere mich an eine lustige Begebenheit als mir der „Ausgang“ für über 6 Wochen gestrichen wurde. Ewig wird mir dieser Samstag in Erinnerung bleiben, als ich endlich den Campus verlassen durfte. Im Speisesaal hielten alle den Atem an und beteten für mich, als schliesslich alle zuständigen Lehrer den Ausgangszettel unterschrieben. Ein Seufzer der Erleichterung und Freude war zu hören. Alle wollten diesen Nachmittag mit mir in Zug verbringen.
Haben Sie an ausserschulischen Aktivitäten oder Clubprojekten teilgenommen?
Ich war an allen Sportaktivitäten beteiligt. Ich spielte im Basketball- und Fussballteam der Schule. Darüber hinaus sah ich der “Class-Night”, ein Anlass, bei dem jede Klasse jährlich ein Theaterstück aufführte, immer freudig entgegen.
Welche Bedeutung messen Sie einer Ausbildung im internationalen Umfeld bei?
Eine sehr grosse, denn ohne eine solche müht man sich im heutigen Leben ab. Das Schulleben mit Schülern aus so vielen verschiedenen Ländern brachte eine Vielfalt mit sich, die für alle bereichernd war. Es vertiefte unsere Wertschätzung gegenüber anderen Menschen und deren Denkweisen. Es lehrte mich, dass es weitere Ansichten als die meine gibt, welche es zu respektieren und zu verstehen gilt. Ich lernte, diejenigen, welche ganz anders als ich sind, zu akzeptieren und zu respektieren.
Was würden Sie jemandem sagen, der einen Eintritt ans Institut Montana Zugerberg erwägt?
Zuerst würde ich sagen, dass Sie sich glücklich schätzen dürfen, das Institut Montana in Betracht zu ziehen. Sie werden sich auf eine Reise begeben, die Ihr Leben für immer verändern wird. Treffen Sie diese wichtige Entscheidung für Montana, der Ort für Ihr Wachstum.
Wie bereitete Sie das Institut Montana Zugerberg auf den Übertritt an die Universität sowie Ihre berufliche Laufbahn vor?
Die Schule nahm die Ausbildung sehr ernst. Als ich Schwierigkeiten hatte, wurde ich umgehend betreut und in die richtigen Bahnen gelenkt, um schnell wieder den Anschluss zu finden. Am Institut Montana Zugerberg ging die persönliche Entwicklung mit der Ausbildung einher. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Lehrer eine Ausgewogenheit schufen, die uns nicht nur auf die Universität, sondern auf das gesamte Leben vorbereitete.
Was ist das Wichtigste, das Sie am Institut Montana Zugerberg gelernt haben?
Man kann diese Schule nicht drei Jahre lang besuchen und dabei nur etwas mitnehmen. Ich lernte, dass Respekt einen weitbringt. Ich lernte, dass der Gedankenaustausch mit anderen und der Respekt der Gedanken anderer, einen noch weiterbringt. Ich lernte, dass Disziplin die Grundlage handfester Ergebnisse ist. Ich lernte, über Differenzen hinauszuwachsen, um dabei an Klarsicht zu gewinnen. Die gleichen Werte und Grundsätze flossen viele Jahre später in die Erziehung meiner Kinder ein.
Wie würden Sie das Institut Montana Zugerberg in fünf Wörtern beschreiben?
Nährend! Das Institut Montana Zugerberg nährte nicht nur meinen Geist, sondern auch mein Herz und meine Seele!
Welche Ratschläge würden Sie unseren jetzigen Schülern geben?
Erstens sollten sie sich sehr glücklich schätzen, am Institut Montana Zugerberg studieren zu dürfen. Sie sollen verstehen, dass die Zeit wie im Flug vergeht und daher jede Minute an dieser Schule geniessen. Sie sollen es schätzen, in einer multikulturellen Umgebung aufzuwachsen und wissen, dass dies ihre Sicht auf die Welt nachhaltig verbessert. Sie sollen die Freundschaften, die sie heute schliessen sehr ernst nehmen, da diese ihre Identität formen und sie dadurch zu den aufrichtigen Männern und Frauen von morgen werden. Sie sollen verstehen, dass sie jetzt ihre zukünftigen Erinnerungen schaffen und dass sie eines Tages, 20 oder 30 Jahre später, wo auch immer sie sich auf der Welt befinden, oder wohin auch immer sie das Leben führt, dankbar sein werden für die Zeit, die sie am Institut Montana Zugerberg verbringen durften.
Haben Sie eine letzte Anmerkung?
Vielen Dank für die Möglichkeit, meine Gedanken formulieren zu dürfen. Diese Gedanken haben mich mein ganzes Leben lang begleitet. Ich habe diese stets mit meinen Freunden und meinen Kindern geteilt, jedoch nie mit denjenigen, die wie ich an der Schule gelebt haben und genau wissen, wovon ich spreche. Danke!